Die Arbeit in Hotel und Gastronomie muss sich wieder mehr lohnen und zwar sowohl für Unternehmer als auch für die Beschäftigten. Das war die Kernbotschaft beim Bamberger Gastgeber-Forum, zu dem die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Melanie Huml und Holger Dremel eingeladen hatten. Auf dem Podium mit dabei: Steffen Vogel, Vorsitzender der Enquete-Kommission Bürokratieabbau des Bayerischen Landtags, Florian Rose, Regionalgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Franken sowie als Moderator Benedikt Feuerstake, Kreisvorsitzender der Mittelstandsunion Bamberg-Stadt.
„Hotel und Gastronomie sind mehr als nur Essen, Trinken und ein Bett zum Schlafen. Unsere fränkisch-bayerische Gastfreundschaft ist ein Kulturgut. Gaststätten sind Orte des Zusammenkommens und Zusammenhalts, für Familienfeiern ebenso wie für Vereine und Verbände. Deshalb wollen wir sie unterstützen und suchen dafür gezielt den Austausch mit der Praxis“, erklärt Staatsministerin a.D. Melanie Huml.
„Teure Lebensmittel, hohe Energiepreise, Arbeitskräftemangel, Bürokratie und dann noch die von der Berliner Ampelregierung durchgesetzte Mehrwertsteuererhöhung: Den Gastgebern macht das sehr zu schaffen und deshalb haben wir zusammen über Wege aus der Krise diskutiert“, ergänzt der Abgeordnete Holger Dremel.
Eine der Kernforderungen lautete: Die Umsatzsteuer in der Gastronomie muss wieder runter auf 7 Prozent, wie es die CSU schon einmal durchgesetzt hatte. Zweites großes Thema war die Bürokratie im Gastgewerbe. Dazu hatten die beiden Bamberger Landtagsabgeordneten ihren Kollegen Steffen Vogel mit ins Boot geholt, der Vorsitzender der neu geschaffenen Enquete-Kommission Bürokratieabbau des Bayerischen Landtags ist.
„Bürokratieabbau ist eine Herkulesaufgabe, schnell wird sie nicht umzusetzen sein, aber wir müssen sie anpacken – mit gesundem Menschenverstand, das steht für mich im Mittelpunkt. Die Basis für den Fortschritt ist geschaffen: Unser Ministerpräsident Markus Söder hat das Modernisierungs- und Beschleunigungsprogramm Bayern 2030 vorgestellt, da den klaren Grundsatz verfolgt: mehr ermöglichen, weniger verhindern“, berichtete Vogel.
Die Belastungen für Unternehmen senken: Dieses Anliegen betonte Florian Rose, Regionalgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Franken und meint damit nicht nur Statistik- und Nachweispflichten, sondern auch Steuererleichterungen: „Momentan gehen die Erträge der Unternehmen gegen Null. Das muss sich ändern. Eine faire Besteuerung auf Speisen ist das A und O. Unternehmertum kann nicht nur ein Null-für-Null-Geschäft sein, sondern muss sich lohnen“, so Rose.
„Leistung an sich muss sich wieder stärker lohnen. Wer mehr arbeitet, soll auch mehr Netto vom Brutto auf dem Lohnzettel haben“, stimmte ihm die Landtagsabgeordnete Staatsministerin a.D. Melanie Huml und plädierte außerdem für flexiblere Arbeitszeiten. „Wir brauchen zeitgemäße Regelungen, die Arbeitnehmern wie Arbeitgebern zu mehr Freiraum verhelfen, aber im Sinne der Gesundheitsprävention auch dem Thema Ruhezeiten gerecht werden. Eine Arbeitszeithöchstgrenze in der Woche statt am Tag wäre eine solche Option“, so Huml.
Auch beim Stichwort Arbeitskräftemangel zeigten sich die Abgeordneten für die Vorschläge aus Hotel und Gastronomie aufgeschlossen. „Wir müssen bei den beruflichen Anerkennungsverfahren schneller werden oder das System umstellen. Das ist einer der zentralen Bausteine, um unser Credo umzusetzen: Zuwanderung in Arbeit statt ins Sozialsystem. Die Gastronomen wollen außerdem Beschäftigte beispielsweise mit kostenfreier Verpflegung oder mietfreiem Wohnen locken, auf solche Sonderanreize dann aber nicht auch Steuern zahlen müssen“, so der Landtagsabgeordnete Holger Dremel.
Das Fazit des Gastgeber-Forums zog der Kreisvorsitzende der Mittelstands-Union Bamberg-Stadt Benedikt Feuerstake: „Viele interessante Themen wurden heute bei unserer Veranstaltung aufgegriffen, unter anderem die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf 7 Prozent, bezahlbare Energiepreise, eine flexiblere Wochenarbeitszeit und mehr Freiraum bei der Vergütung. Unsere Abgeordneten und auch wir als Mittelstands-Union werden an den Themen dran bleiben und uns dafür einsetzen, hier in Bamberg, auf Landes- und Bundesebene.“